Tiere, Räume und eine Rampe – Meine Kunst für den Museumsberg Flensburg
Letztes Jahr bekam ich eine spannende Anfrage: Tasja Steder, Volontärin am Museumsberg Flensburg, erzählte mir von der geplanten Ausstellung „Das Tier – geliebt, gebraucht, getötet“ und fragte mich, ob ich Lust hätte, die Rampe am Eingang des Hans-Christiansen-Hauses zu gestalten. Eigentlich gestalte ich ja nur Nachts meine Katzen in der Norder, aber da die Rampe auch einen gewissen urbanen Touch hat, sagte ich zu. Nun stellte sich aber die Frage: Wie kann ich meine Kunst mit der Ausstellung und dem Museum verbinden?
Die Idee: Eine Verbindung zwischen Museum und Haustier
In der Ausstellung geht es um die vielschichtige Beziehung zwischen Mensch und Tier. Manche Tiere lieben wir, andere nutzen wir, wieder andere lehnen wir ab – oft ohne genau zu wissen, warum. Diese Ambivalenz spiegelt sich in Kunstwerken verschiedener Epochen wider, von niedlichen Haustierporträts bis hin zu verstörenden Darstellungen.
Mir war schnell klar: Ich wollte die Ausstellung und das Museum selbst miteinander verweben. Gleichzeitig sollte die Gestaltung der Rampe auch über die Laufzeit der Ausstellung hinaus Sinn ergeben. So entstand die Idee, drei Tiersilhouetten zu malen – und ihr Inneres mit Räumen aus dem Hans-Christansen-Haus zu füllen.
Die drei Tiere und ihre Räume
1. Das Huhn – Der Treppenaufgang des Hans-Christiansen-Hauses
Das erste Tier, das ich gemalt habe, war ein Huhn. Ich hatte Glück mit dem Wetter – die Sonne begleitete mich, während ich den Treppenaufgang des Hans-Christian-Hauses in das Huhn integrierte. Dieser Ort hat eine besondere Flair, denn er wird oft auch fr Fotomotive verwendet.
2. Die Robbe – Der Raum mit den historischen Teppichen
Die Robbe zu malen, war eine Herausforderung. Obwohl kein Regen angesagt war, nieselte es durchgehend leicht. Die Farbe verlief ständig, meine Kleidung war durchweicht – doch aufgeben kam nicht infrage. Die Mühe hat sich gelohnt: In der Robbe erkennt man den Museumsraum mit den beeindruckenden Jugendstil-Bildteppichen aus Scherrebek. Eine außergewöhnliche Sammlung, die auf eine lange Geschichte zurückblickt.
3. Die Katze – Das Pariser Zimmer des Museums
Das letzte Motiv war eine Katze. In ihrem Körper ist das Pariser Zimmer des Museums zu sehen – mit seinem prächtigen Tisch und den Holzverzierungen im Hintergrund. Dieser Raum wurde für die Pariser Weltausstellung 1900 geschaffen und spiegelt den Geist der Zeit eindrucksvoll wider. Heute finden dort Lesungen, Konzerte und sogar standesamtliche Trauungen statt.
Malen unter allen Bedingungen – und mit viel Hingabe
Jedes Tier habe ich an einem anderen Tag gemalt – und war dabei den Launen des Wetters ausgesetzt. Von strahlendem Sonnenschein, andauernden Nieselregen und fiesen Windböen war alles dabei. Besonders bei der Robbe hätte ich mir bessere Bedingungen gewünscht. Doch solche Herausforderungen gehören dazu und manchmal ist es einfach so.
Ich habe mit hochpigmentierter Acrylfarbe gearbeitet, um eine langlebige und lichtechte Gestaltung zu gewährleisten. Auch wenn es kleine Details gibt, die ich bei perfektem Wetter noch feiner ausgearbeitet hätte, bin ich zufrieden: Die Silhouetten laden dazu ein, hinzusehen, zu entdecken und eine Verbindung zwischen Museum und Tieren zu ziehen.
Die Ausstellung und eine Einladung für dich
Die Ausstellung "Das Tier – geliebt, gebraucht, getötet" eröffnet am 09.03.2025 um 11:30 Uhr. Wer Lust hat, kann zur Eröffnung kommen oder einfach mal beim Museumsberg vorbeigehen und sich die Rampe anschauen und natürlich dann auch die Ausstellung anschauen.
Ich freue mich, wenn du dir die Zeit nimmst, meine Arbeit zu entdecken – und vielleicht entdeckst du dabei auch deine eigene Perspektive auf das Thema „Tier“. :)
📍 Mehr zur Ausstellung und zum Museum gibt es hier: Museumsberg Flensburg.
Weitere Infos aus dem Atelier
Neben meinem Projekt auf dem Museumsberg Flensburg durfte ich vor kurzem diese Auftragsarbeit umsetzen. Besonders gut, gefallen mir die Augen und die Tiefe des Blicks. Und auch den Ausdruck des Tiere konnte ich gut einfangen.
Für Auftragsarbeiten verwende ich hochpigmentierte Aquarellfarben auf hochwertigem Papier. Gerade bei Aquarell ist die Wahl des Papiers essenziell – die Struktur, die Saugfähigkeit und die Beschaffenheit beeinflussen, wie sich die Farben entfalten. Das Zusammenspiel von Farbe und Wasser macht jedes Aquarell einzigartig, und genau das liebe ich an dieser Technik.
Das Bild ist ein Geschenk, und ich bin schon gespannt, wie es ankommt. Es ist immer ein besonderer Moment, wenn ein Kunstwerk seinen neuen Platz findet und jemand anderen berührt.
Falls du Interesse an einer Auftragsmalerei hast, melde dich gerne über das Kontaktformular.
Ein kleiner Ausblick
Zum Ende des Monats wird es hier noch einen weiteren Eintrag geben – mit neuen Eindrücken, Projekten und vielleicht der ein oder anderen Überraschung. Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit und freue mich, wenn du wieder vorbeischaust!
Liebe Grüße
Die Katzenmalerin N.M. :)